Donnerstag, 2. August 2018

[Rezension] Wie die Erde um die Sonne

"Luft über mir, Erde unter mir,
Feuer in mir, Wasser um mich"


Graham und ich waren nicht füreinander bestimmt.
Und doch hatten wir zusammen unsere höchsten Höhen erreicht, und waren zusammen in die tiefsten Tiefen hinabgestürzt. Seine Luft war zu meinem Atem geworden, sein Boden war meine Erde. Die Flammen seines Herzens waren mein Feuer und seine Tränen mein Wasser.
Sein Geist wurde zu meiner Seele.
Und dennoch war nun der Moment gekommen, Abschied zu nehmen.
"Denn so ist das mit unseren Herzen - wenn man denkt, es ist schon voll, findet man immer noch ein bisschen Platz für noch mehr Liebe." 
S. 253

Was habe ich mich auf dieses Buch gefreut - mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn Wie die Erde um die Sonne ist der vierte und letzte Band der Romance Elements - Reihe von Brittainy C. Cherry.

Normalerweise nimmt man ein Buch von dieser Autorin in die Hand und weiß, man wird ganz bitterliche Tränen vergießen.
Hier ging es mir leider nicht so.
Es gab Momente, die einen Kloß in meinem Hals entstehen ließen.
Momente, die mich berührten.
Es war schön, gefühlvoll und besonders. Ja, das war es absolut und doch war der Funke nicht zu 100% übergesprungen.
Mir fehlten die Emotionen, die ich erwartet hatte.
Mir fehlte es, dass mein Herz nicht zerrissen wurde.
Mir fehlte es, dass mein Herz nicht wirklich schneller schlug.

Es ist nicht so, dass dieses Buch nicht atemberaubend war, aber es war anders für mich.
Es war weniger, als ich erwartet hatte - als ich von der Autorin gewohnt war.

Graham ist ein kalter, sehr distanzierter Mensch. Er lässt keine Gefühle zu und natürlich hat dieses Verhalten einen Grund. Er fühlt einfach nicht und dann trifft er Lucy - das Mädchen, das alles fühlt.
Sie mögen sich zuerst nicht, verständlich - so gegensätzlich wie sie scheinen.
Aber diese Wärme, die Lucy ausstrahlt und die Art, wie sie alles im Leben sieht und fühlt... 
Sie ist laut.
Sie ist bunt.
Sie ist verrückt.
Ich konnte mit ihrer "spirituellen Art" oft nicht viel anfangen, aber sie war eine richtig sympathische Protagonistin. Vielleicht lag es aber gerade an dieser Art, weshalb ich mit Lucy nicht so recht warm wurde. Ich mochte sie zwar, aber ihre Gefühle gingen mir einfach nicht extrem nah.

Graham öffnet sich immer ein wenig mehr, wird immer ein wenig wärmer und gefühlvoller.
Es war schön zu erleben, wie ein Mensch durch die Liebe anderer Menschen erst wieder beginnt zu leben - lebendig zu werden.


Wie die Erde um die Sonne ist ein gefühlvoller und schöner Roman, auch wenn er meiner Meinung nach auf der Gefühlsebene leider nicht komplett ausgeschöpft wurde und ich mehr erwartet habe.
Ich war etwas traurig darüber, dass ich mich nicht traurig gefühlt habe - und trotzdem war es eben ganz schön.
Grahams und Lucys Geschichte beginnt holprig ... und ich fand es wundervoll, wie Graham langsam zum Leben erwacht ist. Das war ein ganz tolle Entwicklung!



[Zum Buch]

Rezensionsexemplar

1 Kommentar:

  1. Huhu,

    also ich musste Tränchen verdrücken ... Aber trotzdem landet der Teil nur auf Platz Nr 3 von der gesamten Reihe... Teil 2 fand ich am schwächsten :)

    Lg
    Steffi

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