Sonntag, 29. September 2019

Rezension | Elfenkönig

"Sei so stark wie der König der Elfen selbst ..."


Jude hat nur ein Ziel – als geheime Macht hinter dem Thron ihren Ziehbruder Oak, den wahren Erben des Elfenreichs, zu beschützen. Dafür hat sie Cardan, den neuen König der Elfen, an sich gebunden und zieht im Geheimen die Fäden. Die Geschicke von Faerie zu lenken, wäre schon schwierig genug. Doch Cardan tut alles, um Jude zu unterlaufen, selbst wenn die Faszination, die Jude auf ihn ausübt, ungebrochen ist. Als jemand Unbekanntes in Judes Umfeld offenbar Verrat plant, muss sie nicht nur den Verräter stellen, sondern auch ihre widersprüchlichen Gefühle gegenüber Cardan in den Griff bekommen, wenn sie nicht die Kontrolle über das Elfenreich verlieren möchte …

"Du hast mich zum Hochkönig gemacht, Jude. Lass mich nun auch Hochkönig sein." 
S. 357
Elfenkönig, das kann ich euch sagen, hat es mir alles andere als leicht gemacht. 
Ich glaube, es ist das Buch, das es mir in diesem Jahr am allerschwersten gemacht hat.
Ich habe es angefangen und ziemlich schnell gemerkt, dass es so nichts wird. 
Ich wusste einfach nicht mehr alles und hatte das Gefühl, dass das, was ich wusste, schlichtweg zu wenig war. 
Aber kein Problem, ich habe mir Elfenkrone, den Vorgänger geschnappt und die letzten 100 Seiten erneut gelesen. 
Direkt weiter habe ich dann diesen Band gelesen, aber dennoch fand ich keinen Bezug.
Es war mühsam und Spaß kam gar nicht auf.

Elfenkrone gefiel mir war ja so wahnsinnig gut und ich wollte mir Elfenkönig nicht kaputt machen - aufgrund meiner aktuellen Lesestimmung. 
Ich habe es beiseite gelegt.
Beim zweiten Versuch sah es leider ziemlich genauso aus, aber hey, alle guten Dinge sind drei, nicht wahr?
Und so war es auch.

Beim dritten Mal hat es auch etwas gedauert, aber ich wollte jetzt einfach wissen, wie es in Elfenheim weitergeht. 
Ich war zwischenzeitlich kurz davor abzubrechen, ehrlich, aber ich blieb dran und Leute, wirklich, ich bin froh darum.
Ab der Mitte etwa hatte es mich.
Es nahm endlich an Fahrt auf und wurde spannend. 
All die Intrigen, Geheimnisse, Machtspielchen - es hat mich gefesselt und ich wollte wissen, was Sache ist. 
Was würde als nächstes geschehen? 
Das konnte man nicht ahnen, wirklich nicht.
Es wurde tatsächlich so gut, dass ich die zweite Hälfte des Buches regelrecht verschlungen habe - und es genossen habe.
Holly Black schreibt märchenhaft und angenehm

Ich liebe Elfenheim - diese mysteriöse, düstere Welt mit ihren ganz eigenen Regeln
Ein fantastischer Ort und es wurde noch fantastischer, da wir in dem Buch einen anderen Teil der Welt  kennenlernen, der einfach genial war - so anders, so fantasievoll und so beängstigend.

Jude, die Protagonistin, ging mir teilweise etwas auf die Nerven. 
Das ließ zwar nach, aber es war anfangs anstrengend. 
Ihre Machtgier konnte ich zuvor immer verstehen, aber hier fiels mir schwerer.
Und Cardan? Hach, Cardan. Ich liebe ihn.
Das Ende ließ mich zuerst dahinschmelzen und im nächsten Moment wollte ich Elfenheim brennen sehen. Das Ende ist Holly Black so gut gelungen. Es hat mich schockiert und überrascht und solche Momente, die ich nicht kommen sehe, schätze ich ganz besonders.

Elfenkönig konnte mich nicht so sehr umhauen, wie es Elfenkrone konnte, allerdings hat es mich doch noch fesseln und begeistern können. 
Ich hätte nicht erwartet, dass sich meine Meinung noch so wenden ließ, aber genau das ist geschehen.
Elfenheim ist eine grandiose, düstere Welt, in der ich letztlich gerne noch länger geblieben wäre. 
Vor allem nach diesem Ende!
Dieser Band ist meiner Meinung nach schwächer als der Auftakt, aber als er an Spannung aufnahm, was eine Weile gedauert hat, hatte es mich total in seinen Klauen.


[zum Buch]

Rezensionsexemplar

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