Mittwoch, 18. Oktober 2023

Rezension | POSTER GIRL - WER BIST DU, WENN DIR NIEMAND ZUSIEHST?

»Du findest erst heraus, wer du bist, wenn niemand dir zusieht ...«







Noch vor zehn Jahren strahlte Sonya Kantors Gesicht auf Propagandaplakaten in der ganzen Megalopolis. Sie war die Vorzeigefigur der Delegation – des Regimes, das die Menschen auf Schritt und Tritt überwachte. Doch eine Revolution brachte die Delegation zu Fall, und seitdem fristet Sonya – gemeinsam mit jenen, die dem Regime treu ergeben waren – ein trostloses Dasein in Gefangenschaft. Bis ein einstiger Feind sie aufsucht und ihr ein Angebot macht, das auszuschlagen fast unmöglich ist. Was er ihr nämlich bietet, ist ein Freifahrtschein zurück in die Welt. Doch dafür muss Sonya ein Kind finden – und ein dunkles Kapitel ihrer eigenen Familie ergründen ...




Ich mochte bereits Die Bestimmung und auch Rat der Neun von Veronica Roth total gerne und war sehr gespannt auf Poster Girl. 
Vor allem weil es einfach nach einer ganz anderen Art der Dystopie klingt, war ich neugierig.

Sonya, die Protagonistin, mochte ich ganz gern. 
Ich konnte ihre Gedanken und ihre Entwicklung gut nachvollziehen
Mit etwa 26 Jahren ist sie sogar schon älter, was mir sehr gut gefallen hat.
Ich hätte sie aber gern etwas intensiver kennengelernt.

Dystopie, mal anders.
Dies wurde auch deutlich, denn der große Umsturz der Regierung liegt schon weit zurück.
Sonya war eine regierungstreue Bürgerin und mit ihr wurden viele weitere Menschen vom Leben ausgeschlossen und sich selbst überlassen, aufgrund ihrer Regierungstreue.
Diese Sichtweise fand ich sowohl originell als auch ansprechend.
Die Zustände in denen sie leben wurde verdeutlicht.
Ich konnte es mir teilweise vorstellen, aber nicht alles zu 100%. 

Allerdings fehlte mir etwas das Worldbuildung, welches ich von der Autorin anders kenne. 
In Poster Girl hätte ich mir einfach mehr gewünscht.
Ausführlichere Erklärungen zum Zustand der Welt. Wie sie war, wie sie ist.
Jegliche Informationen kamen beiläufig und wirkten etwas "reingeschmissen".
Es ist zwar okay und auch verständlich erklärt, nur eben etwas flach.
Ebenso war dies bei einigen Charakteren, die erwähnt wurden, der Fall. 
Es waren Namen, kurz und knapp angeschnitten, aber das wars leider. 
Da habe ich ein wenig die Geschichte hinter den Charakteren vermisst, besonders im Bezug auf die Protagonistin. Meist wusste man nicht genau, wie nah sie einer Person tatsächlich stand.

Die Geschichte war jedoch spannend und und hielt einige Plottwists bereit, die ich nicht wirklich kommen sehen habe.
Ich habe das Buch im Grunde wirklich gern gelesen. 
Am gelungensten empfand ich das Ende. 
Das war für mich absolut stimmig und gefiel mir so so gut. 
Das hat das Buch für mich tatsächlich nochmal abgerundet.

Poster Girl war eine etwas andere Dystopie, was mir - ebenso wie das Ende  - ganz besonders gefallen hat, jedoch blieb die Charaktertiefe und das Worldbuildung meiner Meinung nach etwas auf der Strecke und ich denke, dass das Potenzial leider nicht ganz ausgeschöpft wurde.



REZENSIONSEXEMPLAR















Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Absenden des Kommentares werden die Datenschutzbestimmungen akzeptiert.