Sonntag, 7. April 2019

Rezension | Writers in New York - Jedes Wort ist für dich

"Hör auf zu warten!"



Als India Thomson von Alabama nach New York zieht, begegnet sie bereits bei ihrer Ankunft ihrem Nachbarn Alec Carter: Alec, der jeden Tag eine andere Frau zu sich einlädt, Alec, der lieber Geschichten über fiktive Charaktere schreibt als seine eigene zu erleben. Alec, in dessen Augen India sich für immer verlieren könnte. Alec, der darauf besteht, dass India und er Freunde werden müssten. Alec, von dem India sich fernhalten sollte, weil sie weiß, dass sie ihr Herz an ihn und seine Worte verlieren könnte...
"Das Lächeln auf ihrem Gesicht war strahlender als all der weiße Schnee auf der Welt, und ich wollte mir selbst für diesen Vergleich auf die Schulter klopfen; ich war der perfekte Liebesromanprotagonist."
S. 204

Ich habe den ersten Satz gelesen und spürte auf Anhieb: Das wird etwas mit ganz viel Gefühl.
Der Schreibstil war ab den ersten Absatz schon einfach so gefühlvoll und nahezu poetisch. 
Ich habe mich gefreut auf mehr wunderschöne Worte.

Die Idee hinter dieser Geschichte ist toll. Im New Adult Genre wird das Rad selten neu erfunden - und auch hier waren die Charaktere und das Setting relativ klischeehaft, aber dennoch ist die Geschichte neu und anders.
Sie flüchtet von zu Hause; er aus schwierigen Verhältnissen. 
Aber zu keiner Zeit, war es ein "großes Geheimnis" oder in den Vordergrund gerückt, weshalb sie sind, wie sie sind. Nein. Es ging wirklich um India und Alec. 
Um ihre Geschichte. Um ihre Gefühle. 
Das fand ich sehr schön und vermittelte eine gewisse Leichtigkeit, weil die Umstände größtenteils im Hintergrund waren.
India fand ich wahnsinnig cool & konnte mich gut in sie hineinversetzen. 
Sie war mutig und es war eine Art von Mut, welche ich einfach bewundern muss. 
Sie steht für sich ein - so schwierig es auch war.
Ach, Alec... ich würde ihn gerne lieben, ehrlich, aber ich kann es nicht. 
Er hat seine guten Momente, gar keine Frage... aber er ist gemein, feige und verletztend. Ich habe ihn immer mal wieder gehasst, aber wisst ihr was? Im Grunde sind es genau diese Charaktere, die einem im Gedächtnis bleiben.
Seine Handlungen fand ich häufig absolut widersprüchlich, so war er schwer zu verstehen.
Er hat Dinge getan, die einfach gar nicht gehen und in der ersten Hälfte des Buches geht es immer nur um seine "Recherche" - diese Gedankengänge gingen mir irgendwann auf die Nerven, weil er diese nur aus Feigheit hatte.
Aber beide zusammen? Sie sind süß und ich spürte auch die Liebe, welche sie füreinander hegten.


Mittendrin bzw. am Ende des Buches gab es ein paar Kapitel, in denen ich nichts mehr "verstand". Ich kam nicht ganz zurecht. Je mehr sich alles lüftete, desto besser ging es wieder. 
Aber zuerst fand ich es, ab diesem Punkt, etwas wirr und durcheinander.
Dennoch war ich so sehr in dieser Liebesgeschichte gefangen, dass ich es nicht weglegen konnte.
Es ließ sich so toll lesen & fühlen.


Writers in New York war ein besonderes und schönes Leseerlebnis.
Dieser Schreibstil ... in den habe ich mich auf den ersten Absatz direkt verliebt.
Mein Herz schlug höher - allein durch die Worte der Autorin.
Die Charaktere waren nicht immer im Einklang mit dem, was ich mir gewünscht hätte, insbesondere Alec hat es mir nicht immer leicht gemacht, ihn zu verstehen. 
Das machte mir allerdings nicht so viel aus. 
Ich muss mich nicht in ihn verlieben, aber ich habe mich in Indias und seine Geschichte verliebt. [und in den Schreibstil].


Rezensionsexemplar


1 Kommentar:

  1. Liebe Vanny,
    ich habe schon ein paar Mal überlegt, ob Writers in New York auf meine Wunschliste wandern soll.
    Du hast meine Entscheidung gerade bestärkt. Vielen lieben Dank für die tolle Rezension!

    Alles Liebe, Aurelia von Buchexplosion (https://buchexplosion.blogspot.com/)

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