[Rezension] Das Lied der Krähen

"Sechs unberechenbare Außenseiter - eine unmögliche Mission"

Ketterdam – pulsierende Hafenstadt, Handelsmetropole, Tummelplatz zwielichtiger Gestalten: Hier hat sich Kaz Brekker zur gerissenen und skrupellosen rechten Hand eines Bandenchefs hochgearbeitet. Als er eines Tages ein Jobangebot erhält, das ihm unermesslichen Reichtum bescheren würde, weiß Kaz zwei Dinge: Erstens wird dieses Geld den Tod seines Bruders rächen. Zweitens kann er den Job unmöglich allein erledigen …
Mit fünf Gefährten, die höchst unterschiedliche Motive antreiben, macht Kaz sich auf in den Norden, um einen gefährlichen Magier aus dem bestgesicherten Gefängnis der Welt zu befreien. Die sechs Krähen sind professionell, clever, und Kaz fühlt sich jeder Herausforderung gewachsen – außer in Gegenwart der schönen Inej …

"Sechs Menschen, aber eintausend Möglichkeiten, wie dieser wahnwitzige Plan schiefgehen könnte." 

S. 452

Nachdem ich die Grischa - Trilogie beendet habe [BEITRAG], war ich noch nicht bereit diese Welt zu verlassen und habe direkt zu Das Lied der Krähen gegriffen. 

Ich habe einen guten Einstieg in die Geschichte gefunden. 

Aufgrund der Grischa-Trilogie hatte ich bereits einiges an Wissen über diese Welt und kannte die Begriffe. 

Ich kann mir vorstellen, dass jemand, der ohne dieses Wissen, an die Geschichte ran geht durchaus mehr Probleme haben könnte.
Es werden hin und wieder Begriffe hingeworfen, die nicht erklärt werden. 

Ich benötigte aber eben auch keine Erklärung, daher fiel es mir eben ziemlich leicht.
Wenn man über so etwas hinwegsehen kann, kann man aber auch ohne Vorwissen eine fantastische Geschichte erleben.

Die Charaktere fand ich so großartig. Sie waren sehr vielschichtig und unterschiedlich.
Jeder hatte seinen eigenen Antrieb an dieser Mission teilzunehmen.
Rache, Freiheit, Geld.
Es ist nicht alles schwarz oder weiß.
Es gibt einige Farbtöne dazwischen. 

Farbtöne, die, die Charaktere erst zu dem gemacht haben, was sie sind.
Die Bösen können gut sein. Die Guten können böse sein.
Die Charaktere sind allesamt sehr geheimnisvoll - es macht viel Spaß nach und nach ein wenig zuerfahren.

Besonders Kaz, der Kopf der sechs Krähen, hat es mir angetan. Er ist nicht besonders nett; seine eigenen Vorteile haben stets Priorität und er lässt keine Schwächen zu. 

Aber er ist das, was er werden musste, um zu überleben.

Ich fand ihn klasse - aber auch all die anderen der Gruppe.
Nina war für mich eine wahnsinnig starke Protagonistin. Ich glaube, dass sie nicht so im Vordergrund steht, aber sie bringt Opfer und hat nur gute Absichten.. und sie kann verzeihen. Abgesehen davon ist sie lustig und schlagfertig. 

Ich könnte über jeden einzelnen jetzt erzählen, warum sie toll sind.

"Wenn jeder weiß, dass du ein Monster bist, brauchst du deine Zeit nicht damit zu verschwenden, monströse Dinge zu tun." 

S. 56

Die Geschichte hat mich regelrecht mitgerissen. Es war so spannend. 
Voller Action und Geheimnisse.
So viele Wendungen und Überraschungen.
Völlig verzweifelt dachte man: Verdammt, jetzt war es das!
Nur um dann festzustellen, dass der nächste Geniestreich um die Ecke kam.
Fantastisch. Genial. Der Wahnsinn.

Leigh Barudugos Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm zu lesen.
Anders als bei Grischa empfand ich ihn hier als erwachsener, brutaler und forscher.
Sie schreibt wirklich bildhaft und hat mit ihren Worten eine so großartige Geschichte erschaffen.
Ich liebe es!

Das Lied der Krähen ist eine fantastische Geschichte in einer großartigen Welt mit absolut facettenreichen Charakteren.
Es ist ein so mitreißendes, überraschendes und wirklich geniales Buch!

Wenn man über den womöglich schwierigen Einstieg hinwegsehen kann, dann hat man die Chance eine grandiose und fesselnde Geschichte in einer ganz besonderen Welt zu erleben!

Ich kann es kaum erwarten im September eine weitere Geschichte mit den Krähen zu erleben.

[Zum Buch]

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