[Liebe] Grischa - Ich bin hin und weg

Das Zeitalter, in dem die Macht der Grischa alles beherrschte, neigt sich dem Ende entgegen.

[Es wird hier um die gesamte Trilogie gehen!]

[Band 1]

Alina ist eine einfache Kartografin in der Ersten Armee des Zaren. Unscheinbar und still lebt sie im Schatten ihres Kindheitsfreunds Maljen, dem erfolgreichen Fährtenleser und Frauenschwarm. Keiner darf wissen, dass sie heimlich in ihn verliebt ist, am allerwenigsten er selbst. Erst als sie ihm bei einem Überfall auf unerklärliche Weise das Leben rettet, ändert sich Alinas Dasein auf einen Schlag. Man munkelt, sie hätte übermenschliche Kräfte, und nicht zuletzt der Zar selbst wird nun auf sie aufmerksam …

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"Du könntest mich zu einem besseren Menschen machen."
"Und du könntest mich in ein Ungeheuer verwandeln."
[Grischa - Lodernde Schwingen, S. 80]

Vor 2 Jahren habe ich den ersten Band der Grischa-Trilogie gelesen und noch nicht gewusst, dass es sich nicht ganz leicht gestalten würde, die weiteren Bände in meinen Besitz zu bringen.
Vor ein paar Wochen war es dann soweit - ich habe die Trilogie vervollständigen können und jetzt endlich weitergelesen.

Band 1 gefiel mir bereits richtig gut. HIER findet ihr meine Rezension dazu.
Damals war es mir schwer gefallen in die Geschichte reinzukommen, als ich dann drin war, ging es richtig gut und ich mochte es total gern.
Ich dachte somit, aufgrund des schwierigen Einstiegs in Band 1, dass es mir nach 2 Jahren in den zweiten Band erst einmal ähnlich gehen würde, aber nichts da.
Ich war von der ersten Seite voll drin - und kam nicht mehr raus.
Es hat für mich eine ganz besondere Atmosphäre.

"Hälst du die Welt für so wunderschön, dass sie unbedingt gerettet werden muss?" 
[Grischa - Eisige Wellen, S. 262]

Alina ist eine für mich starke und authentische Protagonistin.
Sie fand ihre Macht, aber sie wuchs nicht von jetzt auf gleich - es war hartes Training.
Das fand ich sehr positiv! Ihre Entwicklung ging spürbar stetig voran. Dies hat mich sehr beeindruckt. Sie war sehr empathisch, weshalb man den Dunklen durch ihre Augen sieht.
Der Dunkle. Ich habe niemals einen Antihelden so geliebt, wirklich.
Ich kann nicht einmal sagen, weshalb.
Er war absolut böse, aber es blitzte manches Mal mehr hindurch. Er hätte so viel mehr sein können, von Beginn an. Ich finde es erstaunlich, dass die Autorin es geschafft hat, dass man ihn trotzdem einfach lieben muss. Zumindest ging es mir so.

"Ich habe in meinem langen Leben viel Leid erfahren. Meine Tränen sind längst versiegt. Würde ich noch so empfinden wie du, wäre mein Schmerz so tief wie deiner, dann hätte ich diese Ewigkeit niemals ertragen können." 
[Grischa Lodernde Schwingen, S. 324]

Die Charaktere entwickeln sich weiter. Sie geben einander Halt und kämpfen gemeinsam.
Egal, ob Grischa oder Mensch. Dieser Trupp, der sich dem Dunklen entgegen stellt, wächst zusammen. Sie waren einzeln aber auch als Team von solch einer Stärke ausgezeichnet. Dabei geht es nicht um Macht, sondern um Freundschaft und Zusammenhalt. 

"Die Schönheit war deine Rüstung. Sie war zerbrechlich. Sie war Fassade. ABer was in deinem Inneren steckt? Das ist Stahl. Beständig und unzerbrechlich."
[Grischa - Lodernde Schwingen, S. 166]

Ich muss sagen, dass mir das Ende richtig, richtig gut gefiel.
Es war anders, als man erwarten würde und genau deshalb fand ich es großartig.
Absolut gelungen.

Mit dieser Trilogie hat Leigh Bardugo es geschafft sich einen Platz in der Reihe meinen Lieblingsautorinnen zu schaffen. Ihr Schreibstil nahm mich gefangen und hat mich diese Geschichte regelrecht erleben lassen. Ich habe es geliebt!
Es ist bildgewaltig, spannend und eben besonders, aber auch anders, stark und liebevoll.
Anfangs ist es etwas wirr, aber sobald die Geschichte einen in seinen Bann zieht, ist man gefangen!
Die Reihe bot für mich mehr als nur Licht und Dunkelheit.
Menschlichkeit, Zusammenhalt, Liebe.

"Wenn die Leute -unmöglich- sagen, meinen sie meist -unwahrscheinlich."
[Grischa - Eisige Wellen]