"Ich erinnere mich."
Addie LaRue ist die Frau, an die sich niemand erinnert. Die unbekannte Muse auf den Bildern Alter Meister. Die namenlose Schönheit in den Sonetten der Dichter. Dreihundert Jahre lang reist sie durch die europäische Kulturgeschichte – und bleibt dabei doch stets allein.
Seit sie im Jahre 1714 einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat, ist sie dazu verdammt, ein ruheloses Leben ohne Freunde oder Familie zu führen und als anonyme Frau die Großstädte zu durchstreifen. Bis sie dreihundert Jahre später in einem alten, versteckten Antiquariat in New York einen jungen Mann trifft, der sie wiedererkennt. Und sich in sie verliebt.
"Weil das Glück flüchtig ist und Geschichte beständig und letzten Endes alle wollen, dass man sich an sie erinnert."
Das unsichtbare Leben der Addie LaRue ist eine Geschichte, die ich gesucht habe, ohne es zu wissen.
Ein anderes Buch von V. E. Schwab hatte ich abgebrochen.
Ich kam mit ihrem distanzierten Schreibstil nicht klar und ohne große Schwärmereien (auf Bookstagram) hätte ich Addie LaRue vermutlich nie kennen gelernt.
So gab ich dem Buch eine Chance.
Es hat sich gelohnt. So verdammt gelohnt.
Ihr Schreibstil war hier sanft, fast poetisch und konnte mich mitreißen und die Geschichte (mit)erleben lassen.
Addies Geschichte geht unter die Haut.
Sie hat mich tief berührt und zugleich empfand ich beim Lesen ein bedrückendes Gefühl.
Die Vorstellung immer wieder vergessen zu werden, immer wieder neu beginnen zu müssen, niemanden richtig kennenlernen zu können.
Allein auf dieser Welt wandeln.
Jahr um Jahr.
Jahrhundert um Jahrhundert.
Es fühlte sich beim Lesen nach einem sehr einsamen Leben an und doch bewunderte ich Addie LaRue um ihre Stärke. Um ihren Mut. Um ihre Besonderheit in allem immer noch das Schöne zu sehen.
Ein Sonnenuntergang, ein Gemälde, eine Aussicht.
Sie war eine beeindruckende Frau, die ihr Leben mit der großen Bürde genossen hat.
Kein rasantes Fantasybuch.
Keine kitschige Liebesgeschichte.
Es ist anders. Es ist mehr.
Das unsichtbare Leben der Addie LaRue konnte mich mit einem zarten Schreibstil, einer beeindrucken Protagonistin und einigen herzzerreißenden Momenten überzeugt.
Dieses Buch ist großartig.
Besonders.
Einzigartig.
"Sie kann nicht in Tagen oder Wochen denken, wenn sie nur in Augenblicken lebt."
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